Pokerstars

Entlohnung bei Pokerturnieren

Wie man Pokerturniere spielt

"Die Italiener ruinieren sich für gewöhnlich
in drei Breichen: Frauen, Glücksspiel und Landwirtschaft.
Meine Familie hat sich für die langsamste Art entschieden."
-- Pope John XXIII


Sogar nach Jahren scheint die große Mehrheit der Pokerspieler immer noch nicht damit zurechtzukommen, was sie denn genau tun – oder genauer gesagt, was sie versuchen zu tun. Lassen Sie uns heute nur einmal auf das Pokerspiel konzentrieren in dem es nur ums Geld geht. Vergessen Sie alles, was mit Entspannung oder Spaß am Spiel zu tun hat. Denken Sie nur daran, dass man mit Pokerspielen viel Geld gewinnen (oder verlieren) kann.

Mittelgute Ring-Spiel-Spieler sind bekannt dafür, dass sie heulen wie Zweijährige, wenn die Zeit der fälligen Gebühren-Einsammlung kommt. Es gibt einige Anekdoten über Spieler die hohe Limits spielen, und die den Dealer oder die Kellnerin ankreischen, die angenommen haben, dass ein Ein-Dollar-Chip als Trinkgeld gegeben wurde. Zur gleichen Zeit aber scheinen sehr wenige Spieler zu verstehen, dass sie Geld gewinnen (oder verlieren) wie ein Arbeiter, der die Stempeluhr betätigt. Sie investieren Stunden um Stunden und sie erfüllen oder verlieren Ihre Erwartungen. Sie verwenden Ihre Vorteile immer wieder und endlos und Sie sammeln die Spritzer und Tropfen des Profits ein, von allem was Sie tun, beim und um das Pokerspielen herum und in der Vorbereitung für die Pokerspiele.

Aber das erscheint den meisten Spielern unsinnig. Alles was sie sehen, sind die Potts... große Potts, kleine Potts... große Gewinntage, schlechte Verlierertage. Sie verfallen in den Irrglauben, dass Geld in Haufen gemacht wird. Sie denken, es entspringt komplett ausgewachsen aus Zeus Stirn. Aber so läuft das nicht. Geld wird gemacht, indem man sät, die Setzlinge pflegt und die Resultate erntet.

Beim Poker zu gewinnen ist ganz einfach eine Sache der Investition von Stunden, wenn Sie das Beste herausbekommen wollen. Hoffnungslos un-sexy, aber so ist es eben.

Pokerturniere sind da nicht anders, obgleich das falsche Denken der meisten Pokerspieler seinen Höhepunkt erreicht, wenn sie an die Turniere denken.

Weil sie einen relativ niedrigen Rake (Betrag, der für das Casino aus dem Pott genommen wird) haben und weil Können hier hoch geschätzt wird, werden Turniere immer extrem profitabel sein und eine lohnende Investition ihrer Zeit für Top-Spieler. Aber Turniere laufen einfach rund um die Uhr -- Große Brick & Mortar Turniere sowieso (nicht virtuelle). Man kann einfach nicht so viel Zeit pro Jahr investieren, um große Poker-Turniere zu spielen. Und wenn Sie doch sehr viel Zeit darauf verwenden, müssen Sie um den ganzen Planeten reisen, mit den sich daraus ergebenen, hohen Kosten. Ein niedriger Rake und hohes Können machen Turniere profitabler als die parallel angebotenen Ring-Spiele für Könner, aber die Reisekosten erhöhen den effektiven Rake, wenn man ein Turnierspieler ist. Nehmen wir einmal an, Sie müssen von San Jose nach Las Vegas für ein $1000 Turnier fliegen. Parken, Fluggebühr, Taxi, Hotel, Restaurants... all das ist dann de Fakto der Rake des Turniers. Natürlich reisen die meisten Spieler für einen längeren Aufenthalt an, aber das Konzept bleibt immer noch gleich. Indirekte Kosten sind eine andere Art von Rake. (Offensichtlich ist die gleiche Idee auf die Reisen von Ring-Spiel-Spielern anwendbar.)

Könner müssen Southwest Airlines und Hilton Hotels eine Gebühr zahlen. Das nimmt auch viel Geld aus dem Kreislauf des Pokers heraus. Wie es auch die Satelliten machen, ist es eine geniale Art für die Casinos, um eigentlich zweimal für das gleiche Geld zu kassieren. Das Geld für die Turniere “blutet“ aus und wandert in die Taschen von Nicht-Poker-Spielern.

Das ändert aber nichts an der grundlegenden Gewinnträchtigkeit des Turnierformats für die gewinnenden Spieler. Das bedeutet nur, dass die Spieler verstehen sollten, dass ihre Zeit Geld ist, und dass ihre Ausgaben Gebühren sind. Eine große Anzahl von Spielern wird sich nie für Turniere eignen, einfach weil sie das Gewinnkonzept nicht verstehen können; dass man für Monate eventuell verliert aber dann das große Fallobst erntet. Dieses Fallobst ist ganz einfach die Bezahlung dafür, dass man monatelang nichts gewonnen hat. All diese Stunden werden alle auf einmal kompensiert (vorausgesetzt der Spieler hat immer etwa das gleiche Qualitätsniveau gespielt). Gewinnen ist gar nicht so eine große Sache und Neuigkeiten verbreiten sich rasch, dann sollten Sie nicht wie ein Seemann Ihr Geld verschwenden, wenn es passiert. Dieser Gewinn ist lediglich eine lausige Summe einer Vergütung für die Stunden, die Sie so lange über Tage, Wochen und Monate am Boden waren. Alle Ihre Ausgaben müssen durch diesen Gewinn ausgeglichen werden und der Zeitaufwand dafür ebenso.

Beide Pokerwelten, Turniere und Ringspiele sind durchsetzt mit talentierten aber bankrotten Verlierern, die nicht verstehen, das Poker eine Lebensaufgabe ist, bei der man nur kleine Vorteile melken kann.

Ein gewinnendes Pokerspiel ist ein methodischer Prozess von Ursache und Wirkung, von säen und ernten. Nur Trottel denken bei Turnieren nur in Begriffen wie "den großen Wurf landen". Tappen Sie nicht in diese Falle. Turniere sind bezahlte Stundenarbeit, wo Sie Kenntnisse erlangen können und Ihre eigene permanente Genügsamkeit den Lohn bestimmt.